12.03.2005, 20:00 Uhr Frühlingskonzert 2005
Orchester bringen den Frühling in die Stadt
Konzert: Die über 100 Musiker des Jugendorchesters und des Sinfonischen Blasorchesters setzen neue Maßstäbe
Bad Griesbach (sb). Rund 600 Zuhörer haben das traditionelle Früh­lingskonzert in der Dop­pelturnhalle besucht und eine gereifte Jugendblaskapelle und ein brillant musizierendes Symphoni­sches Blasorchester - bei­de unter der Leitung von Stadtkapellmeister Hans Killingseder - erlebt. Ne­ben Landrat Hans Dorf­ner und weiteren Ehren­gästen besuchte auch Bi­schof Wilhelm Schraml das Konzert auf persönli­che Einladung Killingseders. Dem Bischof hat das Konzert so gut gefallen, dass er im nächsten Jahr wieder kommen will.
 
Stolz präsentierte Hans Kil­lingseder zu Beginn des 27. Frühlingskonzertes sein Jugendorchester mit 42 Buben und Mädchen, die gleich beim ersten Stück, dem „Bürgermeis­termarsch" (Ernst Grüner), ei­ne erstaunliche Routine erken­nen ließen. Mit „Music Makes Friends" von Henk van Lijnschoten schlüpfte das Jugendor­chester dann endgültig aus der Rolle eines reinen Nachwuchs­orchesters und zeigte mit Bravour, welch große Fortschritte es seit dem ersten Auftritt im letzten Jahr gemacht hat.
Zusammen mit „Latinomania" von Urs Ehrenzeller will sich das Jugendorchester im Juli beim Weltjugendmusikfestival in Zürich zum ersten Mal auf in­ternationaler Bühne einer Jury in einem Wettbewerb stellen. Das vor allem rhythmisch sehr anspruchsvolle Pflichtstück im Lateinamerikanischen Stil ver­langte den jungen Akteuren vol­le Konzentration ab. Mit den bekanntesten Liedern von Bert Kaempfert verabschiedeten sich die jungen Musiker und wurden für ihre erfrischende Leistung mit großem Beifall be­lohnt.
Wohin die musikalische Rei­se der „Kleinen" mal gehen wird, zeigte dann auf imposante Weise das Symphonische Blas­orchester mit „El Camino Real" von Alfred Reed. In geradezu atemberaubendem Tempo nahm das 64 Musiker starke Or­chester die Zuhörer auf einen Streifzug durch die „königli­chen Straßen" mit, vorbei an quirligem Marktgetümmel, Gauklern und Bettlern, Fürsten und Königen. Das feine Wech­selspiel zwischen zarten Solo­stellen von Oboe, Bariton, Har­fe und gewaltigen, voluminösen Hörnern vermittelt dabei ein­drucksvoll die verschiedenen Charaktere der Menschen, die tagein tagaus über diese „Stra­ße" wandern. „Bei diesem Stück kann man Musik auch se­hen, nicht nur hören", beschrieb der fachkundige Mode­rator des Abends, Markus Hilz, die teils akrobatischen Künste der Musiker. Mit den beiden fol­genden Stücken, Festa Paesena von Jacob de Haan und „To a New Dawn" von Philip Sparke, präsentierte das Orchester das Flicht- und Kürstück, mit wel­chen es nächste Woche am in­ternationalen Orchesterwettbe­werb in Riva del Garda teilneh­men wird. Hans Killingseder nutzte daher die Gelegenheit, die beiden Stücke vor großem Publikum zu testen, was den Musikern mit einer unbeschwerten Leichtigkeit hervor­ragend gelang. Mit der bekann­ten Polka „Unter Donner und Blitz" von Johann Strauss ende­te die erste Hälfte des Konzerts.
Nach der Pause kam dann die Stunde der Wahrheit für alle Holzblasinstrumente. Mit „Die diebische Elster" von Giacchino Rossini galt es diesen listigen kleinen Vogel darzustellen, was sie in einem leichtfüßigen Tanz auf ihren ebenso kleinen Instru­menten eindrucksvoll schaff­ten.
 
Sichtlich mit Stolz erfüllt konnte Hans Killingseder dann rund 30 junge Musiker aus dem Raum Bad Griesbach ehren, d dieses Jahr die Leistungsabzeichen in Bronze und Silber bei Musikbund Ober-/Niederbayern (MON) abgelegt hatten. Dabei wies der Dirigent darauf hin, dass von insgesamt 110 Musikern im gesamten Bezirk Bayerwald 62 aus dem Umkreis von Bad Griesbach kommen. Die andere „Hälfte" werde dann beim Konzert in Rotthalmünster kommenden Samstag geehrt. Als besonders herausragend ist die Leistung von Iris Stöckl zu bewerten, die als Erste Klarinettistin in Niederbayern das Abzeichen in Gold ablegen konnte, was gleichbedeutend mit der Aufnahmeprüfung an einem Konservatorium sei, so der Dirigent. Neben Johannes Mader, der vergangene Woche als Landessieger auf der Posaune erfolgreich war, wurde Regina Wölkl für zehnjährige, sowie Matthias Hellinger und Thomas Kaiser für stolze 20 Jahre Zugehörigkeit zum Orchester geehrt.
Im Programm ging es danach weiter mit dem bekannten „Kaiserwalzer" von Johann Straus und einem Querschnitt aus den Musical „Elisabeth" arrangiert von Johann de May, bevor die Schlagzeuger ihr zahlreiches Equipment bei „Elvis in Concert" und „Copacabana" einsetzen konnten. Visuell unter stützt wurde das Orchester dabei von einem riesigen Bühnenaufbau - Traversen volle Scheinwerfer und Effekt-Strahler.
 
Für die letzte große Überraschung sorgte die „traditionelle Zugabe". Nach „El Cumbanchero" wartete das Publikum auf den gewohnten „Radetzky Marsch" - vergebens. Stattdessen verabschiedete das Orchester die begeisterten Zuhörer mit Johannes Brahms in einen sanften „Guten Abend, Gute Nacht".

Artikel aus der PNP vom 14.3.05

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