25.12.2008, 19:30 Uhr Festliches WEIHNACHTSKONZERT

Sinfonisches Blasorchester spannt sehr weiten weihnachtsmusikalischen Bogen


Palette beim gelungenen Konzert in der Pfarrkirche reicht von „Klassikern“ bis hin zu modernen Melodien - Wandlungsfähigkeit ist bestechend


Von Michael Sester
Bad Griesbach. Einen großartigen Musikgenuss bot das Weihnachtskonzert des Sinfonischen Blasorchesters am ersten Weihnachtsfeiertag. Das festliche Ambiente in der Stadtpfarrkirche, der majestätische, dennoch feinfühlige Klangkörper und die in ihren Gegensätzen beeindruckende Musikauswahl zogen die überaus zahlreichen Zuhörer in ihren Bann und forderten einen überwältigenden Schlussapplaus heraus. Besucheransturm auf die Pfarrkirche: Trotz zusätzlicher Bestuhlung waren selbst Stehplätze heiß begehrt - ein Zeichen dafür, dass das Weihnachtskonzert des heimischen Blasorchesters inzwischen weit über die Grenzen der Kurstadt hinaus Freunde gefunden hat. Und keiner der Besucher sollte sein Kommen bereuen. Es ist zweifellos ein großes Verdienst des Orchesters und seines Leiters Hans Killingseder, in den Weihnachtskonzerten verschiedenste Musikstile zu pflegen und dabei den hohen Anspruch konzertanter Blasmusik nie aus den Augen zu verlieren. Freilich, der Großteil der Melodien gehört zur Weihnachtszeit zum Allgemeingut. Es sind die Lieder, die wir alle mit dem Fest der Geburt Christi in Verbindung bringen. Und da spielt es keine Rolle, ob wir sie als traditionelle Melodien wie „O du fröhliche“ oder „Tochter Zion“ oder als modernere Kompositionen wie „White Christmas“ oder „Felice Navidad“ kennen. Aber - und hier lag die eigentliche Faszination des Konzerts - diese Melodien wurden eben auf eine Art und Weise interpretiert, wie man sie nur selten erlebt. Im ersten Teil des Abends erklangen „klassische“ Weihnachtslieder, und vom ersten Takt an war klar: Hier war ein Orchester, das präzise und gefühlvoll, harmonisch, dann aber auch wieder kräftig zupackend, agieren konnte. Selten zuvor hat man die grenzenlose Freude in „O du fröhliche“ so hautnah vernommen, hat diese Melodie trotz ihrer Schlichtheit so ergriffen. Selten zuvor hörte man „Tochter Zion“ in einem so majestätischen Gewand, einem solchen Klangvolumen, dass der gesamte Kirchenraum erfüllt war von der frohen Botschaft. Kernstück war dann „Dream in a Silent Night“, eine Komposition höchsten Schwierigkeitsgrades, die das weltberühmte „Stille Nacht“ mannigfaltig variiert und in diese Variationen viele andere bekannte Weihnachtsmelodien einbettet. Die ungeheuere Vielfalt musikalischer Ausdrucksmöglichkeiten, über die das SBO verfügt, machte aus diesem Werk ein bewundernswertes Anschauungsstück konzertanter Blasmusik. Einen interessanten Gegensatz zum ersten Programmblock setzte das Orchester mit den moderneren Melodien des zweiten Teils. Ob „Rudolph“, das rotnasige Rentier, oder Bing Crosbys „White Christmas“ - alle diese Titel waren verpackt in einfallsreiche, oft überraschende Arrangements und hatten deshalb gar nichts mit der sattsam bekannten Gefühlsduselei amerikanischer Weihnachtsseligkeit zu tun. Das waren ganz einfach großartige Interpretationen eines Orchesters, das unter anderem durch seine Wandlungsfähigkeit besticht und in dem das Feuer leidenschaftlichen Musizierens brennt. Ein wunderschönes Konzert also, bei dem Lektor Markus Hilz zwischendurch mit Interessantem und Nachdenkenswertem über das Fest für Atempausen sorgte - Atempausen, die auch die Zuhörer angesichts des faszinierenden Musik-Erlebnisses brauchten.

 
PNP am 27.12.08

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